#342 Musik passiert zwischen den Noten – Wie du mit Dynamik & Ausdruck dein Spiel lebendiger machst

 

Viele Musiker kennen das: Die Noten sitzen, der Rhythmus stimmt – und trotzdem klingt es irgendwie… flach. Der Grund: Die Musik passiert zwischen den Noten. Genau dort entsteht Emotion, Ausdruck und das, was Zuhörer berührt. In diesem Artikel geht es darum, was alles „zwischen den Noten“ an Information und Interpretationsspielraum besteht, und wie du dein Spiel vom korrekten Abspielen zur unverwechselbaren Kunst machst.

Was ist gemeint mit „zwischen den Noten“?
 
Die richtigen Töne rhythmisch korrekt zu spielen ist nur die Grundlage.
 
Vergleiche die notierte Musik einmal mit geschriebener und gesprochener Sprache: Auch hier hängt die Aussage und der Sinnzusammenhang ab von der Betonung der Silben und Wörter, von Pausen und Sprech-Tempo – all das macht feine Unterschiede in der Ausdrucksweise aus. 
 
Musik lebt durch:
 

Dynamik (laut/leise, Crescendo/Decrescendo)

Phrasierung (musikalische „Satzzeichen“)

Artikulation (Staccato, Legato, Portato)

Timing & Tempoänderungen (Rubato, Ritardando, Accelerando)

Zäsuren (bewusste Atemstellen oder Generalpausen)

 
Warum viele daran scheitern
  • Fokus liegt beim Lernen und Üben zu stark auf Technik
  • Dynamik wird in Noten oft übersehen – dabei liegen hier sehr viele Hinweise im geschriebenen Notenbild
  • Angst davor „zu viel“ zu machen

Tipp: Gehe beim Üben und auch im Unterricht ruhig einmal bis über die Grenze und übertreibe verschiedene Ausdrucksmittel. So näherst du dich dem „richtigen Maß“ an. 

So entwickelst du Ausdrucksstärke
  • Früh im Üben auf Dynamik & Phrasierung achten
  • Übertreiben im Probenstadium, um Grenzen zu spüren
  • Aufnahmen vom eigenen Spiel machen und diese kritisch anhören (Handy reicht für Analyse)
Stelle dir dabei immer wieder die Frage, wo ist es „technisch korrekt“ gespielt, und wo ist es „musikalisch gestaltet“, sozusagen mit deiner persönlichen Note versehen? 
 
Fazit:
Technik bringt dich auf die Bühne. Musikalität bringt dich in die Herzen.
 
Experimentiere, spiele mit verschiedenen Ausdrucksweisen – und du wirst merken, wie deine Musik lebendiger wird.

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