#103 perfekte Fingerposition

In diesem Video möchte ich einmal über die Fingerhaltung bzw. Handhaltung beim Saxophonspielen sprechen.
Dies ist ein Bereich, dem häufig wenig Beachtung geschenkt wird.
Langfristig kannst Du jedoch durch ein effiziente Handhaltung Dein Spiel vor allem technisch extrem verbessern.

In diesem Video erkläre ich Dir eine organische und effiziente Handposition, die Spannungen vermeidet und langfristig Deine Technik und Deine Fähigkeit schnellere spielen zu können verbessern wird.

Wie sieht nun eine perfekte Handhaltung aus?
Eine gute Handhaltung bedeutet eine natürliche Position der Hand.
Ich sagen meinen Schülern immer, positioniert Eure Hand so, als ob ihr um eine Flasche greift.
Dies sieht sehr natürlich aus und macht auch Sinn.

Positon der Finger:
Daumen: der rechte Daumen hat eher eine passive Funktion, er hält das Saxophon, bzw. richtet es aus.
Der linke Daumen ist schon aktiver, er ruht auf dem schwarzen Knopf und betätigt die Oktavklappe in einer „Beuge“-Bewegung.
Manchmal passiert es bei Anfängern, dass der Daumen nach oben auf die Oktavklappe hüpft. Dies solltest Du aber unbedingt vermeiden.
Auch ein Überstrecken des Daumengelenks sollte vermieden werden, denn ansonsten wird hier unnötig eine Spannung aufgebaut.

Die übrigen Finger sollten Kontakt zu den Perlmuttknöpfen haben. Und zwar die Fingerkuppen.
Übung: lege Deine Finger auf die Klappen und spüre die Kontaktpunkte zwischen den Fingerkuppen und den Klappen.
Diese – auf den ersten Blick – banal Übung ist wichtig, um die Handhaltung und die Kontaktpunkte zu verinnerlichen und im Gehirn zu programmieren.
Achte auch darauf, dass Deine Handposition nicht zu flach ist. (um eine Flasche greifen)
Wenn Du diese ökonomische Fingerhaltung dauerhaft umsetzen kannst, so wirst Du langfristig hierdurch auch Deine Technik verbessern.

Nun aber zum Problem mit den verkrampften Fingern….
Einige meiner Schüler drücken unglaublich fest mit ihren Fingern beim spielen. Wenn sie dann irgendwann absetzen, zeichnen sich die Abdrücke der Klappen deutlich an ihren Fingerkuppen ab.
Das solltest Du unbedingt vermeiden. Denn diese Spannungen sind dauerhaft nicht gut und hemmen Dich im Spiel und verhindern eine schnelle und effiziente Technik.

Unser Ziel ist, die Bewegungen und den Energieaufwand beim Spielen zu minimieren auf das nötigste.
Die Federspannung der Klappen ist jetzt ja auch nicht so stark, dass Du mit extremem Kraftaufwand die Klappen herunterdrücken musst.

Effiziente Fingerbewegungen:
aktiv – passiv
Herunterdrücken – Loslassen
Dies sind hier die beiden magischen Begriffe.
Deine Finger müssen lernen, noch deutlicher zwischen Anspannung und Entspannung zu unterscheiden.
Herunterdrücken: Du drückst die Klappe herunter und spielst den Ton.
Beim Griffwechsel lässt Du einfach los und die Federspannung drückt Deinen Finger zurück und die Klappe in die Ausgangsposition.
Dies ist also ein passiver Prozess. Ich nehme meine Finger nicht aktiv weg von den Klappen, sondern ich lasse einfach nur los.
Dies ist auch das wichtigste Learning, wenn es darum geht, dauerhaft schnelle Passagen auf dem Instrument umzusetzen.
Denn durch das Loslassen bleiben die Finger ganz nah am Instrument und werden nicht abgespreizt. Die Wege bei den Griffwechseln sind viel kürzer, dadurch kannst Du schneller spielen.

Auch bei den Wechseln in die Seitenklappen (hohe Lage) solltest Du darauf achten, den Kontakt in der linken Hand zu den Frontklappen zu halten.

Also, Du siehst, kleine Bewegungen und eine organische Haltung führen hier zum Ziel.

Wie ist Deine Erfahrung mit der Handhaltung?
Hattest Du schon einmal Probleme oder Verspannungen? Was hat Dir hier geholfen?
Schreibe mir gerne Deine Erfahrungen.

Herzliche Grüße
Katrin

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