#168 den Sound verbessern und eine eigene Tonvorstellung entwickeln

Wenn Du Deinen Sound verbessern möchtest oder vielleicht den Klang einer Deiner Lieblingssaxophonisten kopieren möchtest, so ist dieses Video genau richtig für Dich. Die wichtigsten Faktoren, die Deinen Sound beeinflussen sind der Luftstrom, der Ansatz/Artikulation und das Equipment (vor allem das Mundstück und Blatt). Erst wenn Du bereits einige Erfahrungen am Instrument hast und beständig gleichmäßige Töne spielen kannst und auch eine dynamische Flexibilität mitbringst, ist es sinnvoll, auch beim Sound zu experimentieren.
Wenn Du noch ganz am Anfang stehst, solltest Du erst einmal einen stabilen Grundsound kultivieren. Erst wenn ein stabiler Grundsound gewährleistet ist, ist es sinnvoll, mit der Klangfarbe zu experimentieren. Halte gerne auch Ausschau nach unterschiedlichen Vorbildern und deren charakteristischen Sounds.
Z.B. von Charlie Parker, Cannonball Adderley, Art Pepper, Coleman Hawkings, Sonny Rollins, Joe Lovano, etc.
Wie kann nun der Luftstrom den Sound beeinflussen?
Die Variationsmöglichkeiten des Luftstroms beziehen sich auf die Luftgeschwindigkeit (z.B. tiefe Töne = langsame Luft; hohe Töne = schnelle Luft) und die Fülle/ Menge/ Intensität der Luft. Beim zweiten Aspekt (Luftmenge/Intensität) ist es sehr offensichtlich, in welche Richtung der Sound beeinflusst wird: wenig Luft erzeugt einen dünnen Sound; einen große Luftmenge erzeugt einen fetten Sound. Darüber hinaus kannst Du auch im Bereich Dynamik eine große Vielfalt erreichen und durch die Intensität des Luftstroms leise und laute Dynamiken erzeugen. Um den Klangcharakter zu verändern solltest Du Dir die Breite bzw. Zentriertheit Deines Luftstroms bewusst machen. Fließt Deine Luft eher eng und komprimiert und erzeugt einen bohrenden, zentrierten Sound? Oder formst Du eher einen breiteren Luftstrom, der einen ausgedehnteren, dunkleren Sound erzeugt.
Suche Dir nun eine Melodielinie oder ein einfaches Stück aus und versuche, mit dem Luftstrom zu experimentieren. Spiele mit einem engen, zentrierten Luftstrom und dann zum Vergleich mit einem breiten, weiten Luftstrom. Achte auf die klanglichen Unterschiede und finde für Dich heraus, welcher Sound Dir mehr gefällt. Im Jazz Kontext wird meist ein breiter, dunkler Sound bevorzugt. Im Pop/Funk Bereich ist es eher ein enger und heller Sound.

Ein weiterer Einfluss auf den Klang ist die Zungenposition. Spiele einige lange Töne und experimentiere während des Tonverlauf mit eine geänderten Zungenposition. Hier kann der Zungenbuckel in der Höhe verändert werden. Versuche, die klangliche Veränderung verbal zu beschreiben. Achte andererseits auch auf die Veränderungen in der Intonation. Nicht jede Zungenposition ist auch alltagstauglich. Entscheidend ist, dass die Töne immer auch gut intoniert sind.

Equipment:
Auch Dein Equipment hat einen großen Einfluss auf die Klangcharakteristik. Folgende Parameter entscheiden über den Grundsound Deines Instruments bzw. Mundstücks:

  • Öffnung: Der Abstand zwischen Blatt und Mundstück: Je größer die Öffnung, desto mehr Luft kann in das Mundstück strömen; große Öffnungen erzeugen einen fetten, breiten Sound, enge Öffnungen einen zentrierten, schlankeren Sound
  • Kammerrückwand: je steiler die Kammerrückwand, desto schneller kann die Luft in das Instrument strömen und desto heller der Sound. Manchmal gibt es auch beim Übergang zur Kammer eine Stufe (Tone Edge); auch dies führt meist zu einem kantigeren, schärferen oder helleren Sound; meist bei Pop/Funk Sound Wenn die Kammerrückwand flacher ist, so wird der Sound dunkler und breiter.
  • Kammer: kleine Kammer = heller, scharfer Klang große Kammer = dunkler, weicher Klang

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