207 Soli: tolle Melodien finden
In diesem Video geht es um Improvisation und wie Du gute und vor allem melodiöse Soli spielen kannst. Als Beispiel Stück habe ich den Song Watermelon Man ausgewählt.
In der Video Beschreibung findest Du die Chord Changes und quasi einen Überblick über die Form. Die Melodie von Watermelon Man kann ich Dir aus urheberrechtlichen Gründen nicht zur Verfügung stellen. Du findest die Melodie entweder im Realbook oder auf Sheetmusicplus zum legalen Download. Den hierzu findest Du weiter unten.
Wenn es nun um die Improvisation geht und Du mit den Akkordsymbolen schon gut zurechtkommst und sie gut abbilden kannst, gibt es meist dann ein Problem beim Solospiel.
Nämlich, dass Du schnell den Eindruck hast, dass Dein Spiel sehr vom Tonmaterial der Akkorde abhängt und die Melodien nicht so kreativ sondern eher ein bisschen hölzern klingen.
Wie kannst Du aus Deinem Wissen um Akkordtönen und Tonalität nun kreative und melodisch ansprechende Soli gestalten?
Eine gut Möglichkeit wäre hier, mit melodischen Sequenzen bzw mit Motiven zu arbeiten. Das bedeutet, Du hast ein Motiv bzw. eine Tonfolge, die Du im Verlauf des Solos weiterentwickeln kannst. In der klassischen Musik bzw. in der Kompositionslehre ist dies ebenfalls ein sehr weit verbreitetes Werkzeug, um Musik weiterzuentwickeln und die Melodie weiterzuführen.
Auch im Jazz wird diese Motivarbeit in den Soli oft gebraucht. Höre dir nur einmal die Soli bekannter Jazzmusiker an, so wirst Du di Sequenzen der Motive auch sehr oft hören.
Nun ein erstes Beispiel für Motiventwicklung. Hier haben wir ein rhythmisches Motiv mit einer klar definierten Richtung. Dieses eintaktige Motiv wird nun in der Folge über die ersten 4 Takte gespielt, in Aufwärtsrichtung sequenziert und an die Akkordtöne angepasst. Dies ist eine Möglichkeit der Sequenz, und zwar ein Motiv, was sehr an den Akkordtönen hängt.
In den folgenden 4 Takten spiele ich jetzt ein neues Motiv, was eher Skalen-bezogen ist. Die Skala ist G7 und ich spiele ein simples 5-Ton Motiv und sequenziere es aufwärts.
Auf den ersten Blick erscheinen diese Übungen sehr komplex. Letztlich sind es nur Beispiele und es geht für Dich erstmal nicht darum, sie zu 100% genauso zu spielen, sondern es geht eher darum, eine Idee vom Prinzip bzw. vom großen ganzen zu bekommen. Denn letztlich sollen diese Motive nur ein Werkzeug für Dich sein um interessantere und kreativere Soli zu spielen.
Also verstehe das Prinzip und setze es um. Bekomme ich Gefühl für Motive und experimentiere Strategien, sie weiterzuentwickeln. Es geht nicht darum, die Intervallstruktur perfekt umzusetzen, also nicht um die Details, sondern eher um die große Idee hinter dem Motiv und diese Idee eben umzuformen.
Hier noch einige weitere Beispiele der Motivgestaltung. Ich weiss, es braucht auch ein bisschen Flexibilität beim Denken in den unterschiedlichen Akkorden und Strukturen. Aber, wenn Du Dich darauf einlässt und auch ein bisschen gewissenhaft daran übst, so werden sich auf jeden Fall auch die Fortschritte einstellen. Versuche gerne auch spontan beim Improvisieren einfach Deine “normalen” Motive, die Teil Deines Improvisationsrepertoires sind, auch zu variieren und somit die Motive weiterzuentwickeln.
Was es als übergeordnetes Ziel hier auch braucht, ist eine Bereitschaft zum Ausprobieren und eine Offenheit beim Entwickeln der Motive. Natürlich wirst Du auch scheitern, aber das ist nicht schlimm, bersuche einfach wieder neu anzusetzen und die Sequenzen weiterzuentwickeln.
Nun interessieren mich Deine Erfahrungen. Hast Du schon einmal mit diesem System geübt? Fällt es Dir leicht, melodische Soli zu spielen und die Sequenzierungen anzuwenden?
Schreibe dies gerne in die Kommentare.
Download Link zum Leadsheet/Akkorde Watermelon Man & MP3 Play Along
https://my.hidrive.com/lnk/85imirG7