192 Die 5 wichtigsten Tipps meiner Lehrer

In diesem Video geht es um ein persönliches Feedback, was sind die wichtigsten Dinge, die ich von meinen Lehrern gelernt habe. Zu allererst einmal ist es so, dass ich bei vielen Saxophonisten zum Unterricht war, wenn auch manchmal nur für eine einzige Stunde. Es ist wichtig, nicht nur bei einem Lehrer zu sein, sondern möglichst viele bzw. unterschiedliche Ideen und Herangehensweisen von anderen Lehrern bzw. Pädagogen zu erfahren.
Denn letztlich ist es auch so, dass jeder Lehrer bis zu einem gewissen Punkt auch eine eigene Herangehensweise an Musik und Improvisation hat. Diese Vielfältigkeit hat mich immer in meinem Saxophonspiel motiviert und die unterschiedlichen Arbeitsweisen haben mich auch immer auch ein Stückweit vorangebracht.

Heute möchte ich die wichtigsten Learnings aus über 30 Jahren Saxophonspiel zusammenfassen:

  • Tipp 1: hab Spaß an der Musik: ja, das ist der wichtigste Aspekt, mache alles was Du tust mit Freude. Natürlich gibt es auch immer mal Situationen, in denen ich im Proberaum stehe und unzufrieden oder unmotiviert bin. In diesen Momenten entscheidet eine gute Übechoreografie über ein gelungenes Üben. D.h. wenn Du unmotiviert bist, suche Dir Stücke aus, die Du bereits spielen kannst. Dies verschafft Dir ein Erfolgserlebnis und Du bist motivierter, dann auch die “schweren Brocken” zu üben.
  • Tipp 2: einfach anfangen: Routine kultivieren Ich weiss, wie es sich anfühlt, unmotiviert zu sein, und das Üben ausfallen zu lassen, oder zu verschieben. Hier habe ich auch bei den meisten meiner Lehrer immer das gleiche Muster beobachtet: die Routine. Ab einem gewissen Grad der Gewohnheit stellt sich die Frage, ob ch gerade Lust habe zu üben, oder nicht, gar nicht mehr. Letztlich geht es in erster Linie darum “to show up”, also am Platz zu sein und anzufangen. Der Rest wird sich von selber ergeben.
    Steven Pressfield beschreibt dies auch sehr eindrücklich in seinem Buch “The War of Art”, dass wir Menschen dazu neigen, Schmerz zu vermeiden und dies allen kreativen Schaffensprozessen im Weg steht. In diesem Moment es dann entscheidend, diese Beurteilung von “Schmerz” einfach zu ignorieren und erstmal loszulegen, anzufangen. Der Rest wird sich von selber ergeben. Es ist auch erstmal nicht erheblich, dass Du super virtuos und erfolgreich spielst, sondern es geht darum, eine Gewohnheit zu etablieren, die Dich dazu bringt, quasi wie auf Autopilot anzufangen.

    Mit den nächsten Punkten die ich im Anschluss erläutere zeige ich Dir dann, wie Du konkret Deine Ziele erreichst. Dazu muss allerdings der Beginn stimmen.

  • Tipp 3: Habe einen Plan und einen Überblick: eines der wichtigsten Dinge, die ich gelernt hab. Was ist Dein Ziel? Was möchtest Du lernen? Wer/welcher Lehrer kann Dir hier helfen, die richtigen Schritte zu gehen? Entwerfe einen Plan, der Dich Deinem Ziel näher bringt: konkret gesagt: welche Übungen, Etuden, Wissen, Musiktheorie brauchst Du, um Dein Ziel zu erreichen und in welcher Reihenfolge solltest Du vorgehen.

    Den Überblick behalten, sich nicht verzetteln: Dokumentation – Übetagebuch Wenn Du den vorangegangenen Punkt ernsthaft umsetzen möchtest und Deine Ziele definierst, wirst Du zwangsläufig bei der Dokumentation bzw. bei einem Übetagebuch landen. Deine Ziele werden sich in einzelne Schritte unterteilen.
    Um hier den Überblick zu behalten, welche Teilerfolge Du schon erreicht hast, bzw. an welcher Stelle Du noch weiterüben musst, ist es notwendig, nach jedem Üben Deinen aktuellen Stand zu dokumentieren.

    Hierzu habe ich auch bereits ein Video aufgenommen: wie man seine Ziele erreicht. Hier der Link zum Video: https://youtu.be/98WgU1dxDXU

    Und hier nochmal den Link zur Vorlage Übetagebuch: https://my.hidrive.com/lnk/L7CGCAkN#file
  • Tipp 4: kreative Unzufriedenheit: sei streng mit Dir, erhöhe Deine Standards Gerade im Hinblick auf eine Professionalisierung war dies für mich persönlich der wichtigste Faktor.
    Hier geht es darum, dauerhaft sein Spiel qualitativ zu erhöhen, z.B. kannst Du Dir hier folgenden Fragen stellen: Bin ich mit meinem Sound zufrieden? Ist meine Intonation gut? Habe ich ein gutes Timing? Wie möchte ich meine Improvisation verbessern?

    Alleine die Reflektion über diese Fragen hat bestimmte Handlungen bzw. konkretes Üben zu Folge. Wenn dies dann noch wie oben beschrieben in Deinen Übeplan und Dokumentation einfließt, so wirst Du zwangsläufig dauerhaft Dein Spiel verbessern und auch ein gewissen Niveau nicht mehr unterschreiten.

  • Tipp 5: Los, auf die Bühne: Bands, Workshops, Jam Sessions Einer der wichtigsten Aspekte überhaupt ist das Zusammenspiel mit anderen. Nicht nur alleine zuhause mit dem Play Along üben, sondern rausgehen und mit anderen zusammenspielen. Sei es im Orchester, einer Band oder auch auf einer Jam Session.
    Gerade diese Momente sind es, die Dich auch aus einer Übekrise rausbringen. Denn der soziale Aspekt von Musik kann meiner Meinung nach nicht hoch genug eingeschätzt werden. Auch hier haben mich meine Lehrer von Beginn an ermutigt, in möglichst vielen Bands zu spielen, an Workshops teilzunehmen, etc.

Das waren also die 5 wichtigsten Tipps meiner Lehrer. Schreibe gerne Deine eigenen Erfahrungen in die Kommentare. Ich freue mich über eine Rückmeldung.

Liebe Grüße
Katrin

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