190 Wieviel Jazztheorie brauche ich?

Im heutigen Video geht es um Theorie, Jazztheorie.

Ich bin sehr stark ein Mensch der Praxis, und 1gr Praxis am Instrument sind wertvoller für mich als Tonnen an Theorie.
Aber, wenn es um Jazz und Improvisation geht, und Du in diesem Bereich dauerhaft gut und sicher spielen möchtest, kommst Du nicht umhin, auch über das nötige musiktheoretische Hintergrundwissen zu verfügen. Dies ist die Basis, um kreative und schöne Soli spielen zu können.

Also, lass uns direkt starten. Beim Thema Jazztheorie gibt es – wie in jedem Metier – eine Fülle an Themen und Bereiche und es kann für einen Neuling auf diesem Gebiet schon etwas überfordernd sein, zu entscheiden, welche Information brauche ich und welche nicht.
In diesem Video möchte ich Dir die wichtigsten Aspekte an Jazztheorie zusammenfassen, sodass Du einen guten Überblick über diesen Bereich hast und ein solides Fundament, um gut und souverän über Jazz Standards zu improvisieren.

Dazu möchte ich noch ergänzen, dass es auf meiner Website auch einen gratis Minikurs zu diesem Thema gibt, den ich wärmstens empfehlen kann.
Hier leite ich Dich Schritt für Schritt durch die wichtigsten und Jazz-relevanten Aspekte von Musiktheorie.
Hier der Link zum Minikurs Jazztheorie:
https://katischerer-29a3.gr8.com

Die wichtigsten Aspekte möchte ich in 3 Bereiche gliedern:

  1. allgemeine Basics: Tonbenennung, Phrasierung, Intervalle

  2. Tonauswahl: Akkorde, Dreiklänge, Vierklänge

  3. Zusammenhänge, den Überblick behalten: Harmonielehre, Akkordverbindungen


    zu 1. Tonbennung, Phrasierung, Akkorde

    Bei der Benennung der Töne gibt es im Jazz bei einer Note einen Unterschied, im Vergleich zu der Dir bekannten Benennung. Dies betrifft den Ton H, der im Jazz B heisst, und die internationale Bezeichnung für diesen Ton ist. Noten mit # oder b-Vorzeichen werden mit dem entsprechenden Vorzeichen hinter dem Tonnamen gekennzeichnet.
    Auch in der Artikulation und Phrasierung gibt es im Jazz einen neuen Aspekt: die ternäre Phrasierung, die meist im Swing gespielt wird. Diese Verschiebung der Gewichtung der Achtelnoten für zu diesem “Bouncenden” und springenden Swinn Feeling.
    Darüber hinaus werden die Achtelketten auch in den 2er Bindungen anders als bisher gebunden, nämlich im Swing beginnt die Beindung auf der Und-Zählzeit und nicht auf der schweren Zählzeit (Downbeat). Auch beim Thema Intervalle ist es hilfreich, einen Überblick über die einzelnen Intervalltypen und Tonabstände zu haben.
    Hier kann ich meinen Gratiskurs Jazztheorie Basics nur nochmal empfehlen, denn dort gebe ich Dir einen Überblick über die unterschiedlichen Intervalle und die entsprechenden Tonabstände.


    zu 2. Akkorde, Dreiklänge, Vierklänge

    Akkorde sind für alle Jazzspieler mit das wichtigste Hilfsmittel beim Improvisieren über Jazzstandards. Denn der Akkord gibt Dir eine sehr präzise Information darüber, welche Tonmaterial gut klingt und an der betreffenden Stelle im Leadsheet Sinn macht. Im Jazz bestehen Akkorde aus 4 Tönen.
    Dies ist eine Übereinanderschichtung an Terzen (siehe Intervalle) Aber bevor wir über die Akkorde sprechen, möchte ich vorher noch auf die Dreiklänge eingehen. Dreiklänge bestehen aus 3 Tönen (I., III., V. Stufe) und es gibt insgesamt 4 unterschiedliche Dreiklänge,

  • Dur: gr. Terz + kl. Terz (C, E, G)
  • Moll: kl. Terz + gr. Terz (C, Eb, G)
  • Vermindert: kl. Terz + kl. Terz (C, Eb, Gb)
  • Übermäßig: gr. Terz + gr. Terz (C, E, G#)

Nimmt man jetzt noch einen weiteren Ton (die VII. Stufe) hinzu, so hast Du einen Akkord. Im Jazz gibt es eine Fülle an verschiedenen Akkordtypen und es kann hier sehr schnell unübersichtlich werden und Dich leicht überfordern.
Jeder Akkord hat auch entsprechendes Akkordsymbol, welches dem Spieler direkt vermittelt, welche Töne in diem Akkord enthalten sind. Generell sind meiner Meinung nach 4 Akkordtypen am meisten relevant:

  • der Major 7 Akkord CMaj7 (C, E, G, B)
  • der Dominant 7 Akkord C7 (C, E, G, Bb)
  • der Moll 7 Akkord Cm7 (C, Eb, G, Bb)
  • der verminderte Akkord Cdim7 (C, Eb, Gb, Bbb=A) Wenn Du hier detaillierte Informationen brauchst und noch mehr in die Tiefe gehen möchtest, so findest Du alle Infos hierzu in meinem gratis Minikurs Jazztheorie Basics. https://katischerer-29a3.gr8.com


    zu 3. Harmonielehre: Zusammenhänge verstehen, Akkordverbindungen

    Jetzt geht es um das große Ganze und um einen Überblick über die unterschiedlichen Akkordverbindungen. Wenn Du Dir das Leadsheet eines Standards anschaust, so kannst Du schnell erkennen, dass es auf den ersten Blick sehr unübersichtlich aussieht, alleine schon wegen der unterschiedlichen Akkorde, Buchstaben und Bezeichnungen.

    Hier erlebe ich es häufig, dass gerade Improvisations-Anfänger von einem Akkord zum nächsten hetzen und nicht die größeren Zusammenhänge im Auge haben.
    Der Überblick über diese Zusammenhänge ermöglicht Dir auch, mehrere Akkorde zu größeren tonalen Einheiten zusammenzufassen und somit mit mehr Souveränität über das Stück zu spielen.

    Die Beziehungen der einzelnen Akkorde zueinander nennt man auch Harmonielehre. Und hier geht es darum, verschiedene Muster an Akkordfolgen zu entschlüsseln und die unterschiedlichen Akkordtypen in ihrer Funktion auf den Stufen der Tonleiter zu erkennen.
    Ein Muster, welches hier sehr häufig bei Jazz Standards Anwendung findet, ist die II V I Verbindung, oder auch Jazz Kadenz genannt. Die ist eine Abfolge von einem Moll 7 Akkord auf der II Stufe, einem Dom.7 Akkord auf der V. Stufe und einem Major 7 Akkord auf der I. Stufe. Diese II V I Verbindung bedeutet nichts anderes, als dass Du in diesem Bereich die Tonalität der I. Stufe spielen kannst. Noch detaillierter auf dieses Themengebiet einzugehen würde den Rahmen sprengen.

    Wie bereits erwähnt ist mein Minikurs Jazztheorie Basics eine hervorragende Möglichkeit, hier einen Überblick über die grundlegenden Aspekte der Harmonielehre zu bekommen.

Dies waren also 3 Aspekte zu den wichtigsten Basics der Jazztheorie. Auch ohne Jazztheorie kannst Du sicherlich ein bisschen improvisieren und über eine handvoll einfache Standards spielen, um jedoch dauerhaft erfolgreich und inspirerende Soli zu spielen, braucht es ein bisschen Jazztheorie, um die Sprache (Akkorde, Tonalitäten) der Musik zu verstehen und die Worte und Sätze zu formulieren (Akkorde, Tonauswahl).

Also, ich möchte Dich ermutigen, hier offen zu sein für neues und in den Übungen, die es in meinem Minikurs Jazztheorie gibt, nehme ich Dich auch direkt mit in die praktische Umsetzung und Du kannst alle Inhalte und Übungen auch auf Deinem Instrument spielen und umsetzen.

Nun interessiert mich noch Deine Wahrnehmung: fällt es Dir leicht, Dich auch Musiktheorie und Harmonielehre einzulassen? Welche Erfahrungen hast Du hier gemacht? Schreibe es gerne in die Kommentare. Schreibe mir auch gerne, wenn Du Dich für weitere Themen im Bereich Jazztheorie interessierst und Du Dir hierzu ein Video wünschst.

Hier nochmal der Link zum gratis Jazztheorie Basics Kurs:
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