#336 Was ist ein Turnaround im Jazz? Erklärung & Praxisbeispiel mit „Israel“
Turnarounds gehören zu den wichtigsten Bausteinen im Jazz. Sie verbinden das Ende eines Chorus elegant mit dem Anfang des nächsten Durchlaufs und kommen in unzähligen Jazz-Standards vor. Doch was genau ist ein Turnaround – und wie kannst du musikalisch damit umgehen?
In diesem Beitrag erfährst du:
- Was ein Turnaround im Jazz ist
- Warum Turnarounds für Improvisation entscheidend sind
- Welche Turnaround-Typen es gibt
- Ein konkretes Beispiel aus dem Jazz-Standard „Israel“
- Tipps, wie du über Turnarounds improvisieren kannst
Was ist ein Turnaround?
Ein Turnaround ist eine kurze Akkordfolge (meist 2–4 Takte), die am Ende einer Form steht und zurück zur Tonika oder zum Anfang des Stücks führt. Besonders in der Improvisation helfen Turnarounds, eine musikalisch fließende Verbindung herzustellen.
Typische Turnaround-Formeln
ii–V–I (z. B. Dm7 – G7 – Cmaj7)
I–vi–ii–V (z. B. Cmaj7 – Am7 – Dm7 – G7)
Beispiel für Chromatische Turnarounds aus dem Standard „Israel“
Im Jazz-Stück „Israel“ von John Carisi erscheint ein spannender Turnaround am Ende der Form:
| Emaj7 | Ebmaj7 | → zurück zu Dm7
Diese harmonische Bewegung ist chromatisch abwärts gerichtet. Sie ersetzt klassische Funktionen durch parallele Akkorde und eignet sich hervorragend für Zieltonspiel und chromatische Linienführung, die unser Ohr liebt.
Improvisation über Turnarounds – 3 Tipps:
- Zieltöne betonen: Spiele gezielt Terz und Septime jedes Akkords
- Voice Leading nutzen: Führe die Stimmen über kleine Intervalle – das klingt elegant!
- Chromatische Umspielungen: Umspiele wichtige Töne von oben und unten.
Fazit
Turnarounds sind keine Hürde – sie sind deine Chance, das Ende eines Chorus klanglich attraktiv zu gestalten. Egal ob du über eine klassische ii–V–I oder wie in „Israel“ über einen chromatischen Turnaround spielst: Zieltonspiel, Stimmführung und chromatische Linien machen deinen Sound lebendig.
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