Dies ist der 1. Teil einer dreiteiligen Serie zum Thema „Laut spielen“

In dieser Videoserie möchte ich auf 3 Faktoren eingehen, die die Lautstärke beeinflussen:
1. Ansatz, Zahnpositon
2. Luftführung Atmung
3. Equipment – Mundstück

Ansatz: der Ansatz ist der größte Einflussfaktor. Du brauchst eine guten, aber nicht zu festen und fixierten Ansatz. Und hiermit meine ich hauptsächlich die „Beisser“. D.h. Deine Zähne sind zu fest ober auf dem Mundstück und der Unterkiefer drückt zu stark gegen das Blättchen und es kann nicht frei schwingen. Du musst auf jeden Fall Deinen Ansatz erstmal wieder lockern. Und manchmal auch die Unterlippe nicht zu sehr nach außen wölben.

Warum ist das jetzt so, dass viele Spieler beim Spielen viel zu fest sind?
Das liegt hauptsächlich am fehlenden Bewusstsein für diese Situation und am nicht so regelmäßigen Üben.
Ein müder Ansatz fängt sofort an, fest zu werden und begünstigt das „Beissen“ Und je öft Du „beisst“, desto mehr gewöhnst Du Dich daran und irgendwann ist das dann der Normalzustand.
Wenn der Ansatz gut trainiert ist, kommst Du seltener hier in einen Erschöpfungszustand und die Muskulatur bleibt länger geschmeidig.

Woran erkenne ich, dass ich ein „Beisser“ bin?
Übung: spiele einen Ton, bei dem die rechte Hand frei ist. z.B. ein A‘, und versuche dann – während Du spielst – die Oberlippe hochzuschieben.
Wenn dies gelingt, ist Dein Ansatz ausreichend „locker“ und nicht zu sehr beissend.

Wie kann ich nun einen guten Ansatz kultivieren?

  • mache Dir erstmal den Unterschied klar zwischen locker und fest:
  • Mund/Lippen formen ein „O“ (locker) und anschließend ein „i“
  • Hab die Vorstellung, die Unterlippe fühlt sich an wie ein Kissen
  • tendenziell die Unterlippe etwas mehr nach außen wölben
  • Indem Du besonders bei der Einspielübung, bei der Du ja wenig Ablenkung hast, besonders darauf achtest, dass Du vom Ansatz her nicht zu fest wirst, und auch hier ausreichend Pausen während der Übung machen. und dann den Ansatz lockern
  • bewusst das Spielgefühl beim lockeren Ansatz wahrnehmen
  • Wahrnehmung ist sehr wichtig; bei der Long Note Übung kannst Du dies sehr gut machen, denn Du konzentrierst Dich ja nur auf wenige Aspekte (hast keinen Rhythmus/Technik/schwierige Tonwechsel) und noch genügend Kapazitäten übrig, um Deinen Ansatz beim Spielen wahrzunehmen. Und diese bewusste Wahrnehmung hilft Dir, dieses Gefühl für Ansatz, das richtige Maß an Lockerheit bei gleichzeitiger Kontrolle, hilft Dir, dieses Gefühl mehr und mehr zu verinnerlichen, damit Du es auch später im Lied automatisch abrufen kannst.

Denn genauso wie in meinem 1. Beispiel, dass der Beisser-Ansatz durch Gewohnheit zur Regel wird, kann dies auch mit einem gut ausbalancierten lockeren Ansatz der Fall sein.

Neben der Lippenspannung hat die Position der Zähne auf dem Mundstück auch einen großen Einfluss auf das Tonvolumen. Der oben erwähnte „Beisser“-Typ neigt nicht nur zur lippenanspannung sondern darüber hinaus sind hier meist die Zähne zu nah an der Mundstückspitze positioniert. D.h. Du drückst quasi das Blättchen rgelerecht zu und es kann nicht schwingen. Deshalb, positioniere die Zähne weiter drauf auf dem Mundstück, ca 0,7 – 1 cm von der Mundstückspitze entfernt. So wird mehr Blatt freigegeben und es kann besser schwingen und der Sound wird voluminöser.

Und abschließend möchte ich auch nochmal auf die Wichtigkeit der Tonhalteübungen oder Long Note Übungen eingehen. Diese Muss zur Gewohnheit werden. Es genügen hier auch nur ein paar Minuten. Entscheidend ist, das sie IMMER zuerst gespielt wird, wenn Du üben möchtest. Denn diese trainieren Deine Lippenmuskulatur, damit Du auch dauerhaft diese lockere Position gut halten kannst.

Hier ein Link zu ein paar Einspielübungen, die ich selber favorisiere. Du musst nicht immer jede Übung komplett spielen. Es genügt, wenn Du 4 – 6 Minuten konzentriert auch nur Auszüge daraus spielst. Downloadlinkhttps://my.hidrive.com/lnk/7yCGCha3

Wenn Du grundlegend noch einmal das Thema Sound angehen möchtest und dauerhaft besser klingen möchtest, so kann ich Dir sehr meinen Saxophon Soundkurs empfehlen. Dieser Kurs beleuchtet intensiv die Themenschwerpunkte: Körperhaltung, Atmung,Ansatz, Artikulation, Phrasierung, Equipment, Dynamik, Extremlagen.
Link zum Soundkurs:
https://saxophonkurs-online.de/saxophon-soundkurs

Was sind Deine persönlichen Lieblings Einspielübungen?
Und wie konntest Du selber Ansatzprobleme in den Griff bekommen?
Schreibe mir gerne Deine eigenen Erfahrungen.

mail@saxophonkurs-online.de

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