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Das Saxophon ist ein wenn nicht sogar DAS Jazz Instrument. Deshalb ist es naheliegend, sich auch mit Jazz und vor allem Improvisation zu beschäftigen. In meinem Musik Alltag spielt die Improvisation eine große Rolle. Und Übungen zur Improvisation machen den Großteil meiner Übezeit aus. Auch beim Unterrichten spielt die Improvisation eine große Rolle. Viele meiner Schüler improvisieren und arbeiten daran, hier schöne Linien zu spielen. Heute möchte ich Dir einige Aspekte vorstellen, die für Improvisationsanfänger relevant sind, und die häufig die Entwicklung der eigenen Improvisations-Fähigkeiten ein bisschen bremsen.

Beispiel Standard auswählen und hier die Schritte durchgehen.

1. Der einfachste Schritt zur Improvisation wird übersprungen: Embellishing the melody (Ausschmücken der Melodie) Nicht selten wird bei Improvisationsanfängern erstmal drauf los gespielt, nach dem Zufallsprinzip zusammenhangslos Töne gespielt und die improvisierten Melodie haben wenig mit dem Standard bzw, der Vorlage zu tun und die Tonketten wirken sehr abstrakt häufig mit großen Intervallsprüngen. Deshalb: Orientiere Dich an der Vorlage und der Melodie

2. Kein Wissen um das tonale Zentrum: Hier passiert es, dass einfach drauf los gespielt wird, vielleicht auch ein bisschen nach Gehör (was per se nicht unbedingt negativ ist). Ohne Überblick und einen “groben tonalen Fahrplan” werden Töne und Linien platziert, die dann oft etwas wage, wenige gut klingend und ohne Zusammenhang bzw. beliebig und zufällig daherkommen. In meinen Jazz Onlinekursen gebe ich hier auch immer sehr ausführliche und genaue Analysen der Jazz Standards mit an die Hand und in meinem 3 Schritte Modell zur Improvisation zeige ich konkret die entsprechenden tonalen Zentren.

Das bedeutet, wenn Du weißt, auf welche Tonart bzw. tonales Zentrum sich der Standard reduzieren lässt, dann kannst Du auch mit der entsprechenden Tonauswahl erste Improvisationen spielen. Neben der Tonleiter (Skala) kannst Du auch mit den Akkordtönen spielen (1., 3., 5. und 7. Stufe der Skala)

3. beliebige Phrasierung, meist wird überhaupt nicht phrasiert. Dies ist auch ein Phänomen, das ich zu 99% bei allen Improvisationsanfängern beobachte, nämlich ein “nicht vorhanden sein” von Phrasierung. Der Fokus bei der Improvisation liegt zu 100% auf der Auswahl des Tonmaterial. Damit hat das Gehirn schon ausreichend zu tun. Die Phrasierung wäre dann noch ein zusätzlicher Aspekt, der unglaublich viel Konzentration erfordert. Dies ist dann oft zu viel und nicht mehr zu leisten, und die mentale Aufmerksamkeit wird ausschließlich auf die Tonauswahl gerichtet. Dabei ist die Phrasierung auch noch ein zentraler Aspekt in Deinem Spiel. Denn, wenn eine Melodielinie gut phrasiert und auf Punkt gespielt ist, ist die Auswahl der Töne schon fast zweitrangig. Du siehst schon, der Aspekt der Phrasierung ist mir doch sehr wichtig. Aus diesem Grund lege ich auch großen Wert darauf, die Jazz Phrasierung möglichst oft auch in alltäglichen Saxophon Übungen zu integrieren und sie so zur Gewohnheit zu machen. Z.B. in Tonleiterübungen spiele ich immer eine Jazz Phrasierung. Diese wird dann irgendwann so selbstverständlich und quasi zum Autopilot, dass Du in einer Improvisation darüber gar nicht mehr nachdenken musst, und die Phrasierung quasi von alleine abläuft.

4. Ohne Struktur spielen

   Ein weiterer Aspekt besteht darin, dass ab einer gewissen Erfahrung beim Improvisieren dann andererseits auch viele Töne gespielt werden, um möglichst viel an Information in das Solo einzubringen. Hier fehlt dann oft eine Struktur der Phrasen, bzw. die Phrasen werden oft nicht abgeschlossen. Auch erfahreneren Spielern passiert dies häufig, dass quasi ohne Punkt und Komma gespielt wird und die Richtung der Phrasen und der Improvisation nicht so wirklich deutlich wird. Hier kann es hilfreich sein, als Übung die Improvisation in 2-taktige Einheiten zu unterteilen und auch mithilfe von vorher festgelegten rhythmischen Patterns zu improvisieren.

   Hier der Link zu meinen Jazz Onlinekursen:
   https://saxophonkurs-online.de/jazzkurse/