#146 das Saxophon klingt schroff
In diesem Video möchte ich Dir ein paar Tipps zum Saxophonsound geben. Immer wieder schreiben mir Anfänger, dass sie mit ihrem Sound und vor allem mit den dynamischen Möglichkeiten unzufrieden sind. Gerade in den letzten Wochen vor Weihnachten habe ich diese Fragen von meinen Schülern erhalten, auch in Bezug auf die Weihnachtslieder. Ich predige bei meinen Schülern (auch und vor allem bei den Anfängern), immer mit einem kräftigen Sound und einer vollen konstanten Luftsäule zu spielen. Dies ist gerade zu Beginn auch sehr wichtig, um einen guten, tragfähigen Sound zu entwickeln und “gepresste” Töne durch zu viel Ansatzdruck zu vermeiden. Auch die Zähne des Oberkiefers sollten nicht zu nah an der Mundstückspitze positioniert sein. Mit dieser Grundeinstellung bist Du bestens gerüstet, um einen vollen, tragfähigen Sound zu erzeugen (das Gegenteil eines dünnen, wackeligen und zittrig-gepressten Sounds). Jedoch steht dann irgendwann Weihnachten vor der Tür und Du spielst schöne Weihnachtslieder am besten mit Play Along zusammen. Und nun kommt die Rückmeldung meiner Schüler: Warum klingt mein Saxophon so schroff und der Saxophon Sound auf dem Play Along klingt so gehaucht und zart? Hier ist zu beachten, dass jede Aufnahme immer nachbearbeitet wird. Das Saxophon kann in der Lautstärke verändert werden und auch ein paar schicke Effekte können den Klang sehr anpassen: z.B. Hall/Delay, Equalizer, Compressor. Hierdurch klingt das Saxophon auf dem Play Along wesentlich sanfter und oft auch ein bisschen indirekter als Dein Live-Sound.
Aber es gibt auch Möglichkeiten, wie Du den Sound formen und gestalten kannst. Zuallererst muss ich den kräftige und vielleicht bei Anfängern etwas schroffen Sound verteidigen. Gerade zu Beginn im ersten halben bus einem Jahr ist es wichtig, dass Du konstante und kräftige Töne spielen kannst und diese Haltung auch verinnerlichst. Wenn Du erstmal einen soliden “Grundsound” kultiviert hast, ist es einfach, Deinen Klang auch zu verändern. Deshalb beharre ich am Anfang sehr darauf, laut und kräftig zu spielen.
Das Leise-Spielen kannst Du mit folgenden Aspekten gestalten:
- ein leichteres Blättchen wählen: hierdurch hast Du mehr Flexibilität beim Sound und kannst auch mit etwas weniger Luft gut kontrollierbare Töne spielen. Natürlich gibt hierdurch auch Begrenzungen, was die Lautstärke am oberen Limit betrifft.
- die Zähne näher an der Mundstückspitze positionieren: durch diese Maßnahme bedeckst Du mit der Unterlippe mehr das Blättchen und dadurch klingt der Sound auch ein bisschen gedeckter und dumpfer.
- Long Note Übungen bewusst gestalten: spiele Deine Long Note Übungen bewusst als Dynamikübungen. Hier kannst Du beispielsweise einen Ton in unterschiedlichen Dynamikstufen aushalten und Dich für die unterschiedlichen dynamischen Möglichkeiten sensibilisieren. Hier ein Link zu einem Video, in dem ich das Thema Terrassendynamik und Tonintensität besprochen habe. https://saxophonkurs-online.de/60-altissimo-register-teil-2-terrassendynamik-und-tonintensitaet/ Und hier ein Link zu einer Übung Terrassendynamik: https://my.hidrive.com/lnk/5niGiBEW#file
Möchtest Du Deinen Sound dauerhaft verbessern, so kann ich Dir meinen Saxophon Soundkurs empfehlen:
Dein Sound ist Deine Visitenkarte, Dein Erkennungsmerkmal. So wie Deine Stimme so einzigartig wie ein Fingerabdruck ist, so verhält es sich auch mit dem Saxophonsound. Dies ist eines der größten Ziele eines jeden Saxophonisten: Genauso, wie Du einen Menschen an dem Timbre oder dem Klang seiner Stimme erkennst, genauso sollte man auch Dich als Saxophonisten an der Einzigartigkeit Deines persönlichen Sounds erkennen.
Selbst wenn Du schon sehr lange Zeit Saxophon spielst, oder nach einer längeren Pause wieder einsteigen möchtest, ist es sinnvoll, gezielt an Deinen Sound-Basics zu arbeiten. Wenn Du hier strukturiert und sorgfältig vorgehst, wirst Du enorme Fortschritte machen und Deinen Sound entscheidend verbessern. Hier geht’s zum Soundkurs
Nun interessiert mich Deine Erfahrung: Hast Du eine große dynamische Bandbreite in Deinem Saxophonsound? Und welche Sound Übungen in dieser Richtung hast Du schon gespielt? Schreibe Dein Feedback und Deine Anregungen gerne in die Kommentare.