188 Anfänger Probleme: G' und D'

Heute gibt es mal wieder ein Video, in dem ich auf häufige Tonprobleme bei Anfängern eingehe.

Und zwar geht es um das G‘ und das D‘.

Häufig passiert es nämlich, dass das G‘ gerade wenn Du noch nicht so lange spielst, in die 2. Oktave, also in die hohe Lage springt. Das bedeutet, Du möchtest eigentlich ein G‘ spielen, allerdings erklingt ein hohes G, ein G‘‘, und dies, obwohl Du die Oktavklappe nicht gedrückt hast.

Wieso kommt es gerade bei Anfängern zu diesem Problem?

Die Erklärung ist sehr einfach: G‘ ist quasi der Beginn der Registerwechsels zur tiefen Lage.

Wenn Du mit den Tönen in der mittleren Lage beginnst, z.B. C, H, A, so sprechen diese Töne in der Regel sehr zuverlässig an, unabhängig von der Luftgeschwingkeit, Ansatz und Artikulation.

Beim G‘ funktioniert dieser „Autopilotmodus“ nicht mehr. Das bedeutet, das G‘ braucht eine andere Einstellung. In der tiefen Lage braucht es eine andere Einstellung bei Ansatz, Artikulation und Luftgeschwindigkeit.

Tiefe Töne brauchen: langsame Luft, softes Anstoßen/ Artikulation und einen lockeren Ansatz.

Meist bist Du beim G‘ zu starr vom Ansatz, die Luft fließt ebenfalls zu schnell, bzw. das Anstoßen ist zu kräftig.

Das bedeutet, Du Dir angewöhnen solltest, ab dem G‘  und alle weiteren tiefen Töne viel lockerer spielst.

Kommen wir nun zum tiefen D, oder D‘. Hier ist es ähnlich, die Lage ist noch ein halbes Stockwerk tiefer als das G‘. Das bedeutet, ab dem D‘ und tiefer muss Deine Luft noch langsamer fließen und der Ansatz lockerer sein.

Hier hilft es manchmal auch, ein bisschen näher mit den Schneidzähnen in Richtung Mundstückspitze zu wandern. Dann gelingt oft die Tonansprache ein bisschen leichter.

Nun noch ein Zusatztrick, der Dir hilft das D‘ besser zu treffen.

Hier spielst Du din G‘, wenn der Ton gut anspricht, so binde einfach die Töne abwärts bis zum D‘.

Durch die Bindung näherst Du Dich dem D‘ Schritt für Schritt und die Töne sprechen in der Regel besser an.

Nun zum wichtigsten Aspekt, der Tonvorstellung. Eigentlich denkt man naiverweise, der richtige Griff garantiert Dir auch den korrekten Ton. Leider ist dem nicht so. Hier kommt die Tonvorstellung ins Spiel und ich bin der Meinung, man kann nicht früh genug damit beginnen, sich in diesem Bereich zu sensibilisieren. Das bedeutet, nicht nur die Information Griff und Notation werden gespeichert, sondern auch das individuelle Bedürfnis des Tones an.

Hohe Töne (gedrückte Oktavklappe) brauchen: schnelle Luft, kräftiges Anstoßen und einen starren Ansatz.

Tiefe Töne (ohne Oktavklappe): langsame Luft, softes Anstoßen und einen lockeren Ansatz.

Ich möchte Dich ermuntern, auch beim Üben diese Unterscheidung immer im Hinterkopf zu behalten und auch in der Praxis umzusetzen.

Ich hoffe, das Video hat Dir gefallen und hilft Dir weiter, zuverlässig die Töne in allen Lagen spielen zu können.

Schreibe mir gerne ein Feedback in die Kommentare.

Bis bald und liebe Grüße

Katrin

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Andreas

    Liebe Katrin,

    ich bin Anfänger und spiele seit ungefähr einem Jahr Saxophon. Einmal die Woche habe ich 30 min Unterricht. Ich hatte genau das Problem mit dem tiefen Tönen und bin denn auf einem Link von deiner Seite gestoßen. Ich habe denn das Video geschaut und die tiefen Töne geübt. Ich bin sowas von begeistert denn es klappt jetzt sehr sehr gut und ich kann endlich das honeysuckle Stück von Fats Waller einigermaßen spielen. Deine Tips sind sehr hilfreich . Ich würde gerne den Jazz Kurs buchen . Wäre das was für mich ?

    Wie gesagt Anfänger aber es geht jeden Tag voran und ich werde immer sicherer . Ich bin Baujahr 1963 und konnte keine einzige Note lesen. Einen Pluspunkt habe ich denn ich bin seit 30,Jahren professioneller Sammler und Händler von Jazzschallplatten d.h ich kenne mich mit der Musik sehr gut aus .

    Danke für die tollen Tipps und den Video die ich gerne anschaue. Ich hatte schon öfters mal im Netz geschaut aber mich konnte nichts so richtig überzeugen. In diesem Sinne . Lieben Gruß Andreas

    1. Katrin Scherer

      Hallo Andreas,

      vielen Dank für Deine Rückmeldung und schön, dass das Video Dir weiterhilft.
      Und Honeysuckle Rose ist ein sehr schöner Jazz Standard, den ich auch sehr mag.
      Wenn Du Dich für meinen Jazzkurs Beginner interessierst, findest Du hier alle Infos.
      https://saxophonkurs-online.de/jazzkurs-beginner

      Hast Du Fragen, so zögere nicht und melde Dich bei mir.

      Liebe Grüße
      Katrin

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