#317 Wie lange dauert es, bis ich ein guter Jazzmusiker bin?

Hast du dich schon mal gefragt, wieviel Zeit es braucht, bis du ein guter Jazzmusiker bist? Vielleicht hast du gerade erst angefangen zu improvisieren oder du spielst schon seit einiger Zeit, und die Frage kommt dir in den Sinn, wann du „wirklich gut“ bist. Die gute Nachricht: Improvisieren kannst du von Beginn an. Um aber wirklich sicher, vielfältig und kreativ über Akkorde zu spielen, brauchst du Zeit – und vor allem das richtige Übekonzept.
 
In diesem Beitrag zeige ich dir die drei wichtigsten Faktoren, die bestimmen, wie schnell du Fortschritte machst:
 
Wieviel du übst
 
Was du übst
 
Wie du übst
 

Und ich gebe dir praxisnahe Tipps, um dein Üben effektiver und motivierender zu gestalten.

1. Wieviel solltest du üben?

Viele denken, sie müssten 5-6 Stunden pro Tag üben, um gut zu werden. Das ist aber nicht nötig – Regelmäßigkeit ist wichtiger als Dauer!

Täglich 30-60 Minuten bringen mehr als einmal pro Woche 3 Stunden. Qualität geth hier ganz klar vor Quantität – konzentriertes Üben ist effektiver als zielloses Spielen. Unser Gehirn braucht Wiederholung, damit sich Gelerntes festigt. Regelmäßiges Üben hilft dir, Jazz-Sprache intuitiv zu verinnerlichen.

Wenn du also täglich 30-60 Minuten bewusst übst, machst du schneller Fortschritte, als wenn du nur sporadisch übst.

2. Was solltest du üben?

Um ein guter Jazzmusiker zu werden, solltest du dein Üben strukturieren. Konzentriere dich auf diese drei Kernbereiche:
  1. Sound – Dein Klang ist dein Markenzeichen. Arbeite an deiner Intonation und deinem Ausdruck.
  2. Time – Groove, Phrasierung und rhythmische Sicherheit sind essenziell.
  3. ✅Repertoire – Lerne Jazzstandards, um die harmonische Sprache des Jazz zu verstehen.

Praxis-Tipp: Repertoire planvoll aufbauen

Lerne einen neuen Jazzstandard pro Monat → 12 Stücke pro Jahr!
Falls du mehr Kapazitäten hast, lerne zwei Standards pro Monat → 24 pro Jahr!
 
Achte darauf, Stücke mit verschiedenen harmonischen Konzepten zu wählen, z. B.
  • II-V-I-Verbindungen
  • Blues & Rhythm Changes
  • Modale Stücke

Außerdem: Transkribiere Solos von Jazz-Größen, um die Jazzsprache direkt von den Meistern zu lernen.

3. Wie solltest du üben?

Der wichtigste Punkt: Strukturiertes und fokussiertes Üben bringt dich am schnellsten voran.
  • Schaffe ein gutes Umfeld
  • Funktioniert dein Instrument einwandfrei?
  • Ist dein Übeplatz inspirierend?
Effektive Übe-Strategien:
  • ✅Setze klare Übe-Ziele für jede Session – Was genau willst du verbessern?
  • Dokumentiere deine Fortschritte – ein Übejournal hilft dir, dranzubleiben.
  • Hör dir Aufnahmen an – lerne von den Meistern!
  • Nimm dich selbst auf – dadurch trainierst du dein Gehör und erkennst deine Stärken und Schwächen.

4. Bonus-Tipp: Spiele mit anderen Musikern!

Eine der besten Möglichkeiten, schneller besser zu werden, ist das Spielen mit anderen. Besuche Jam-Sessions und sammle Live-Erfahrung.
Schließe dich einer Community an, um regelmäßig mit Gleichgesinnten zu üben! In meinem Saxophon-Jazz-Campus gibt es z. B. Übe-Gruppen, in denen sich Musiker austauschen und gemeinsam lernen.

Fazit: Wie lange dauert es nun?

Es gibt keinen festen Zeitraum, bis du „gut“ bist – es hängt von deiner Übungsroutine ab. Wenn du regelmäßig und mit Plan übst, wirst du in wenigen Monaten große Fortschritte sehen.
 
👉Lass dich nicht entmutigen und genieße den Weg – „Enjoy the Journey“!
 
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