Die Akkordfalle entschlüsselt: Kreative Melodien durch gezieltes Üben
Wenn du dich schon eine Weile mit dem Improvisieren beschäftigst, kennst du sicherlich die Bedeutung von Akkorden. Sie sind die Bausteine der Musik, geben uns Anhaltspunkte für harmonisch sinnvolle Töne und bilden die Grundlage für eine gelungene Begleitung. Doch warum scheint das bloße Üben von Akkorden nicht immer den gewünschten Fortschritt zu bringen?
1. Was sind Akkorde? Akkorde sind in der Welt der Musik eine Art Geheimsprache. Auf einem Leadsheet sind sie als Symbole über der Melodielinie zu finden und geben Pianisten und Bassisten einen klaren Hinweis auf passende Töne und Voicings in der Begleitung. Die Essenz eines jeden Akkords besteht aus der I., III., V. und VII. Stufe einer Tonleiter, auch bekannt als Terzen. Es gibt vier grundlegende Kategorien: Maj7, Moll7, Dom7 und Vermindert. Ein tiefergehendes Verständnis über Akkorde kannst du auch in meinem Video hier [Link zum Video] entdecken.
2. Warum ist es sinnvoll, Akkorde zu üben und auswendig zu spielen? Akkordtöne klingen immer angenehm und vermitteln das Gefühl, die richtigen Noten zu treffen. Dies ist zweifellos wichtig für eine gelungene Improvisation. Doch hier liegt auch das Dilemma: Akkord-Arpeggios allein klingen oft wenig melodisch. Während Akkorde vorwiegend aus Terzen bestehen, setzen sich Melodien eher aus Schrittmelodik (Sekund-Intervalle) zusammen. Historisch betrachtet haben die Jazzmeister nie ausschließlich mit Akkordtönen improvisiert, obwohl sie ein tiefes Verständnis für Musiktheorie und Akkorde hatten.
3. Die Lösung: Wissen um Akkorde und Ergänzungen Es ist entscheidend, die Akkorde zu beherrschen, aber auch, sie zu durchbrechen. Setze dir konkrete Aufgaben, um der „Akkordfalle“ zu entkommen. Übe beispielsweise Tonfolgen wie I, II, III, IV, V und entwickle sie weiter. Dies hilft, sich an Schrittmelodik zu gewöhnen und die Akkorde aufzubrechen. Experimentiere mit Stimmführung, mache deine Improvisation durch chromatische Variationen beim Akkordwechsel interessanter. Auch Anfänger sollten sich in die Welt der Stimmführung wagen.
Es ist hilfreich, nicht immer dieselben Pfade zu beschreiten. Variiere den Ausgangspunkt deiner Melodien, spiele nicht immer in derselben Richtung. Flexibilität im Denken entsteht, wenn du die Akkorde nicht nur vom Grundton, sondern auch von der III., V. oder VII. Stufe angehst.
Fazit: Akkorde üben ist wichtig, aber nicht ausschließlich damit improvisieren Das Üben von Akkorden bildet die Grundlage, doch um kreative Melodien zu spielen, musst du die Fesseln der Akkordfalle sprengen. Nutze Tipps wie Schrittmelodik, Stimmführung, Richtungswechsel und den Ausbruch aus der Grundton-Falle. So wird das Spielen mit Akkorden nicht nur effektiv, sondern auch kreativ und inspirierend.
Hier der Link zu den Übungen aus dem Video:
https://my.hidrive.com/share/3vto86f0z8#$/240204%20Akkordfalle