229 Welcher Stimmton?
In diesem Video zeige ich Dir, welchen Stimmton Du zum einstimmen benutzen kannst. Im vorangegangenen Video habe ich Dir bereits erklärt, auf welche Hertzzahl Du Dein Instrument stimmen solltest (440 oder 442Hz).
Normalerweise bezieht sich die Hertzzahl auf einen Ton. 440Hz entspricht einem A’. d.h. für die Altos ein Fis und für die Tenöre ein H als Stimmton. Jetzt ist es aber auch häufig so, dass in Blasorchestern oder auch in der Bigband auf klingend Bb eingestimmt wird, weil viele Blechblasinstrumente in diesen Bands vertreten sind und diese in Bb gestimmt sind. D.h. beim Stimmton Bb spielt das Altsaxophon ein G und das Tenor ein C.
In Symphonieorchestern hingegen wird auf klingend A gestimmt.
Welchen Stimmton solltest Du jetzt für Dich wählen?
Es ist auf jeden Fall sinnvoll, einen Stimmton festzulegen. Denn, je häufiger Du das einstimmen übst, desto sicherer wirst Du auch ein Gefühl für Stimmung und Intonation bekommen. Vor allem, wenn der Stimmton immer dergleiche ist. Du bist dann quasi eingenordet mit dem Stimmton. Bei Altisten würde ich entweder das Fis oder G nehmen, je nachdem in welcher der beiden Töne in Deinem Ensemblekontext verwendet wird. Beim Tenorsaxophon sind beide Stimmtöne (H oder C) eher weniger optimal. Denn in beiden Lagen (hoch und tief) sind dies sehr offene Töne, d.h. es sind nur wenige Klappen heruntergdrückt und es schwingt nur wenig Masse vom Instrument. Diese Töne sind intonatorisch auch eher problematisch. Deshalb würde ich auf dem Tenor zum Einstimmen (zuhause, nicht im Bandkontext) auch einen Ton mit einem satteren Sound nehmen, z.B. auch ein G oder F oder Fis.
Welche Lage? In welcher Lage solltest Du den Stimmton spielen?
Mein Stimmton ist das G und ich spiele es immer in der hohen Lage (G’’). Bei Anfängern ist es total in Ordnung, das G in der tiefen Lage zu spielen (G’).
Nun ist es jedoch so, dass bei einem korrekt eingestimmten Saxophon nicht zwangsläufig alle anderen Töne auch gut intonieren. Dies ist vollkommen normal. Denn in einigen Lagen müssen die Töne jeweils auch ein bisschen korrigiert werden. Der Griff ist letztlich nur eine ungefähre Bestimmung der Tonhöhe. Das Fine-Tuning macht schließlich die Luftführung und den Ansatz aus.
Von Deiner Grundeinstellung her solltest Du deshalb nicht “blind” in problematische oder schwache Register reinspielen.
Jedes Instrument hat auch schwache Register, auch das Saxophon:
– Töne höher als A’’ sind meist zu hoch: hier den Ton ein bisschen fallen lassen
– Töne tiefer als E’ sind oft zu tief; hier gut abstützen und die Töne nicht zu schlapp spielen.
Ein weiterer Tipp fürs Einstimmen: spiele immer einen satten, vollen Ton, also mindestens in mezzoforte. Ich erlebe es auf Workshops immer wieder, dass die Teilnehmer (weil sie vielleicht auch ein bisschen aufgeregt sind) sehr fiepsig und leise einstimmen, statt direkt mit einem vollen Sound zu spielen.
Der volle Sound ist dann natürlich auch viel repräsentativer in Bezug auf die Dynamik, die später in den Musikstücken geschieht.
Nun interessiert mich Dein persönliches Vorgehen: Wie kommst Du mit dem Stimmgerät zurecht und auch welchen Ton stimmst Du Dein Instrument ein? Schreibe dies gerne in die Kommentare.
Hier ein Link zu den wichtigsten Tuning Apps:
Korg CA-50
https://www.thomann.de/de/korg_ca_50_chromatic_tuner.htm?
Oder Stimmgerät App
Tuner Lite
iOS / Apple
https://apps.apple.com/us/app/tuner-lite-by-piascore/id635828559