#85 Ursachen für eine schlechte Tonansprache beim Saxophon

In diesem Video möchte ich auf Ursachen eingehen, die zu einer schlechten Tonansprache beim Saxophon führen,
Und zwar sind die Ursache allesamt mechanischer Natur, also auf das Instrument bzw. Mundstück zurückzuführen.

Beginnen möchte ich mit dem Mundstück.
Oft gibt es Tonprobleme, weil das Mundstück nicht gut und exakt ausgearbeitet ist.
z. B. die Schenkel zu breit oder der Tisch nicht plan.
Generell empfehle ich immer, bei sehr günstigen Saxophonen (unter 800,-€) in ein besseres Mundstück zu investieren (ca 30-40,-€) Dies zahlt sich direkt aus.

Weiterhin solltest Du auch nein nicht zu offenes Mundstück spielen. Denn mit dem offenen Mundstück kannst Du zwar vermeintlich lauter spielen, allerdings geht dies meist zu Lasten der Tonkontrolle und Tonansprache.
Beim Altsaxophon empfehle ich für fortgeschrittene Saxophonisten*Innen Öffnungen zwischen 6 und 7 und beim Tenor zwischen 7 und 8

Darüber hinaus kommt es auch bei Qualitätsmundstücken vor, dass der Tisch nicht immer plan ist. Dies kann durch eine Mundstückbearbeitung (Refacing) behoben werden.

Außerdem sollte das Blättchen zu Deinem Mundstück passen und nicht zu schwer oder zu leicht in der Tonansprache sein.

Nicht selten werden auch beschädigten Mundstücke (abgebrochene Ecken/ Mundstückspitze) nicht ersetzt. Hier leidet natürlich auch die Tonansprache.

Schauen wir nun zur Mechanik:
Hier kommt es nicht selten vor, dass es bei den tiefen Tönen Probleme in der Tonansprache gibt. Dies ist zurückzuführen einerseits auf eine nicht optimal eingestellte Mechanik der Klappen beim linken kleinen Finger.
Außerdem ist auch häufig der Tonkamin der tief Es/Dis-Klappe verdreckt; bedingt durch die Lage am Instrument und adurch, dass diese Klappe die meiste Zeit geschlossen ist.

Weiterhin kann es zu Problemen in der Tonansprache kommen, wenn die Oktavklappe am S-Bogen nicht mehr richtig schließt. Dies passiert dann, wenn der S-Bogen sich zu schwer und mit zu viel Krafteinwirkung nur auf den Korpus stecken lässt. Dadurch kann es passieren, dass die S-Bogenklappe verbogen ist und nicht mehr richtig schließt.
In dieser Folge sprechen die Töne in der tiefen Lage nicht mehr an und springen direkt in die hohe Lage.

Und schließlich möchte ich noch auf die Seitenklappen eingehen.
Es kann auch hier sein, dass die Klappen nicht richtig eingestellt sind und sich bei Betätigung zu weit öffnen. Dadurch sprechen die Töne in der dreigestrichenen Oktave nicht mehr so gut und direkt an.
Auch hier kann ein Besuch beim Instrumentenbauer rasch das Problem lösen.

Schreibe mir gerne Deine eigenen Erfahrungen mit der Tonansprache und welche Tipps Dir weitergeholfen haben.

Ich freue mich über eine Rückmeldung.

Herzliche Grüße

Katrin

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Clemens Lutz

    Habe mein Selmer Sopran Sax neu polstern lassen. Der Instrumentenbauer hat sehr weiche Polstersatz (32965) eingebaut. Die Ansprache ist jetzt viel schlechter als vor der Renovierung; wenn ich auch ohne Klappenbetätigung reinblase, habe ich großen Widerstand bei der der Tonbildung. Wenn ich das G anblase und dann die Oktavklappe drücke, klingt zunächst das tiefe G weiter und erst bei Erhöhung des Blasdrucks erklingt das hohe G. Was kann der Grund sein?
    Wie lässt sich das Problem beheben.
    Herzlichen Dank für Diene Antwort.
    Clemens Lutz

Schreibe einen Kommentar